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Gebrauchtwagentest: Opel Zafira B
Der Opel Zafira B schluckt fast alles, von der Arbeitsplatte bis zum Zweisitzer-Sofa. Aber ist der siebensitzige Familienfreund auch im Alter eine treue Seele? AUTO BILD hat einen dreijährigen Zafira unter die Lupe genommen.
Wer sich den Innenraum eines Opel Zafira Bflüchtig ansieht, denkt nicht spontan an ein gemütlich prasselndes Kaminfeuer und fein duftendes Connolly-Leder. Warum wir ihn trotzdem als rollendes Wohnzimmer bezeichnen? Weil er sich dem Thema eher von der praktischen Seite nähert: Seine bequeme Sitzbank ist verschieb- und umlegbar, und als Clou gibt es zwei Einzelsitze in der dritten Sitzreihe – im Wagenboden versenkt und kinderleicht aufzuklappen. Bei Bedarf schluckt der maximal 1,74 Meter tiefe Laderaum sogar ein Sofa. Seit sechs Jahren baut Opel die zweite Zafira-Generation, die Preise für Gebrauchte starten bei etwa 8000 Euro. Was den Typ so beliebt macht: Platz für sieben Personen, die über mangelnden Komfort nicht klagen können.
Unser Testwagen: Der drei Jahre alte Wagen hat einen 140 PS starken Benziner, 79.000 Kilometer runter und soll 12.440 Euro kosten, inklusive Garantie und frischem TÜV. Unser Fahreindruck: Wo sind sie denn, die 140 PS? Gefühlt kommen maximal 100 an den Vorderrädern an, die hakelige Schaltung macht auch keine Freude. Fahrwerk und Lenkung dagegen sind top, der Zafira federt komfortabel und liegt sicher auf der Straße. ESP ist Serie. So weit alles klar, doch wie sieht es mit der Qualität aus? Fehlerfrei ist der Zafira nicht, aber im Kern ist er grundsolide. Rost ist auch mit der Lupe nicht zu finden, da hat Opel aus Fehlern gelernt und dem Zafira wirksamen Hohlraumschutz mitgegeben.
Auch der TÜV gibt dem Familienfreund gute Noten, lediglich die vorderen Bremsscheiben und -beläge werden ab und an beanstandet, eine Folge des hohen Wagengewichts. Ärgerlicher: Bei den CDTI-Motoren der Baujahre 2005 und 2006 gibt es überdurchschnittlich viele Generator-Schäden, häufig sind auch die Batterien entladen. Bei den Benzinern fällt der 1,8-Liter auf: Klappert er nach dem Kaltstart, sind die Nockenwellenräder verschlissen. Auch solide Typen haben eben ihre Laster ... Unser Urteil: Laut DAT-Marktspiegel ist der Zafira 12.550 Euro wert – bei einer Fahrleistung von 48.000 Kilometern. Unser Testwagen hat knapp 80.000 Kilometer abgespult, das ergibt einen Händlerverkaufswert von 11.500 Euro. Dafür bekommt der Käufer einen Kompaktvan, der noch viele Jahre Freude macht.
Kosten für die getestete Motorvariante 1.8 (103 kW/140 PS) | |
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Unterhaltskosten | |
Testverbrauch – CO2 | 8,3 l Super/100 km – 196 g/km |
Inspektion | 180 bis 400 Euro |
Ersatzteilpreise* | |
Lichtmaschine | 606 Euro |
Anlasser | 348 Euro |
Wasserpumpe | 247 Euro |
Zahnriemen | 277 Euro |
Endschalldämpfer | 350 Euro |
Kotflügel vorn, lackiert | 699 Euro |
Bremsscheiben und -klötze vorn | 412 Euro |
*Preise sind ca. Angaben! Je nach Reparaturaufwand/Modell |
Technische Daten | |
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Motor | Reihenvierzylinder/vorn quer |
Ventile/Nockenwellen | pro Zylinder/zwei |
Hubraum | 1796 ccm |
Leistung | 103 kW (140 PS) bei 6300/min |
Drehmoment | 175 Nm bei 3800/min |
Höchstgeschwindigkeit | 197 km/h |
0–100 km/h | 11,7 s |
Getriebe/Antrieb | Fünfgang manuell/Vorderrad |
Tankinhalt/Kraftstoffsorte | 58 l/Super |
Länge/Breite/Höhe | 4467/1801/1670 mm |
Kofferrauminhalt | 140–1820 l |
Leergewicht/Zuladung | 1570/560 kg |